zuerst erschienen auf WE-ARE-CHANGE.de
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Es ist faszinierend zu sehen, wie ein
Großteil der Deutschen emotional so extrem in die
Fußballeuropameisterschaft involviert ist, dass es für den
interessierten
Beobachter so scheint, als würde das Abschneiden der deutschen
Mannschaft das persönliche Schicksal der Fans beeinflussen.
Der Faktor, der bestimmt, wieviele
Menschen genau zum Feiern und Verfolgen der Spiele auf die Straße
gezogen werden, ist im Wesentlichen der Erfolg der deutschen
Mannschaft. Wäre die deutsche Fußballnationalmannschaft
international nicht wettbewerbsfähig, wäre der Hype um die EM vermutlich
sehr viel geringer. Wenn man etwas nicht feiern kann, betreibt man
dafür auch keinen Aufwand, so scheint es allgemein. Und auf eine Art
ist das keine verwerfliche Einstellung, denn egal was man unternimmt,
ein gewisser positiver Elan der Teilnehmer verleiht
jeder Veranstaltung eine zusätzliche Würze, dies gilt auch für
Fan-Feiern.
Politisch gesehen gibt es in
Deutschland nicht viel zu feiern, die Spitzen der Regierung scheinen
entschlossen, Befugnisse in immer größerem Ausmaß an EU-Kommissare
abzugeben, die ihrerseits nur eine fadenscheinige demokratische
Legimitierung haben. Finanziell und wirtschaftlich steht Deutschland
anscheinend noch besser da als die anderen, aber letztendlich
sitzen wir in Zeiten der Globalisierung alle im gleichen Boot, nur
auf verschiedenen Plätzen. Deutschland ist Teil der Euro-Währung, die
auch nur eine weitere aus dem Nichts geschaffene und gegen
Zinsen verliehene Attrappe ist und die deutsche Wirtschaft ist zum
Großteil von internationalen Handelspartnern abhängig.
Was gibt es dann überhaupt noch zu feiern?
Die Würde des Menschen, unser grenzenloses Potential, Wahrheit und Liebe.
Immaterielle Dinge, die einem keiner nehmen kann, es sei denn, man
gestattet es anderen, dies zu tun. Ist diese Würde noch verhanden?
Wer hat noch den Mut, sein wahres Potential auszuleben ohne Angst davor,
von anderen dafür ausgelacht oder attackiert zu werden
oder auf die Gefahr hin, in diesem ohnehin auf Sand gebauten und auf
einen Kollaps zusteuernden System weniger materielle Annehmlichkeiten
sammeln und benutzen zu können? Das Schicksal der
Menschen ist letztendlich nicht eine Frage einer guten Regierung
oder der Existenz oder Nichtexistenz von sich verschwörenden
skrupellosen Individuen. Eine gute Regierung kann nur dann effektiv
sein, wenn Menschen sich gut regieren lassen, genauso wie ruchlose
Soziopathen nur dann ihre Pläne erfolgreich verfolgen können, wenn die
Menschen es geschehen lassen.
Wir Menschen sind alle unterschiedlich
und eben dadurch gleich, dass wir alle einzigartig sind. Jeder Einzelne
hat das natürliche Recht, selbstbestimmt und auf
eigene Verantwortung sein Leben gestalten zu können. Heutzutage
scheint die Mehrheit der Menschen an Verträge gebunden zu sein, an denen
sie selbst nicht aktiv mitgewirkt haben. Im Sinne des
allgemeinen Friendens ist es sicher nicht ratsam, Veränderungen oder
Annulierungen aller dieser Verträge übers Knie zu brechen, um sich von
ihnen zu befreien, auch wenn viele einflussreiche
Individuen und Insitutionen sich selbst oft nicht an diese Verträge
halten. Aber bei jeder Handlung, jedem Schritt und jedem Atemzug stellt
sich die Frage: Ducke ich mich weg und überlasse ich
anderen die Initiative oder übernehme ich selbst Verantwortung für
mein Schicksal? Inwiefern bin ich Teil des Problems, bzw. Teil der
Lösung?
Es ist leicht, nun gleich auf die zu
zeigen, die große oder scheinbar unüberwindliche Probleme damit haben,
jemals Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.
Letztendlich ist das aber nichts anderes als eine faule Ausrede, man
prognostiziert subjektiv, dass etwas unmöglich ist, ohne dass es dafür
komplett verlässliche Erfahrungswerte gibt. Den
Erfahrungswert erschaffen wir selbst, indem wir ein Experiment
ausleben. Ein Experiment gar nicht erst zu starten ist sicher eine
Option und es gibt sicher Menschen, die entschlossen sind,
beständig diese Option zu wählen. Für die anderen bedeutet das nur,
dass wir sehen müssen, wie weit wir auch ohne die aktive Teilnahme
dieser Menschen kommen. Wer etwas wirklich will, findet
Wege, wer nicht will, findet Gründe.
Man hat jetzt die Wahl wegzusehen oder
sich etwas vorzumachen, aber alle, die dies hier lesen, werden hiermit
daran erinnert, dass die Mehrheit von uns es noch
erleben wird, dass die aktuellen Systeme in ihrer aktuellen Form
aufhören werden zu existieren. Was danach kommt, ist noch offen. Wir
werden definitiv mit dieser Realität konfrontiert werden und
es steht in unserer Macht, entweder Verantwortung für unsere weitere
Entwicklung zu übernehmen, oder es anderen zu überlassen, über unsere
Leben zu entscheiden. Wir können entweder aus Fehlern
der Vergangenheit lernen, oder sie in immer neuen Variationen
wiederholen.
Der Kernfehler der Vergangenheit ist
die mangelnde Verantwortlichkeit des Individuums, auf dieser Basis
wurden viele verschiedene Regierungsarten erprobt, von denen
auch die scheinbar guten stets daran scheiterten, dass die
Individuen irgendwann nicht mehr fähig oder willens waren, bewusst
entscheidenden Einfluss auf die Richtung ihres Lebens
auszuüben.
Dies geht auch an alle, die allein
oder in Gruppen an Alternativen und Lösungen arbeiten: Sucht ihr nach
neuen Formen, um Menschen zu lenken und zu regieren oder
sucht ihr nach Wegen, Menschen zu ermutigen und dabei zu
unterstützen, sich selbst zu ermächtigen und selbst Veranwortung für ihr
Leben zu übernehmen? Laufen wir weiter im Kreis, wenn das Spiel
von Regierenden und Abhängigen, Tätern und Opfern in immer neuen
Konstellationen neu strukturiert wird oder suchen wir nach Wegen, um
dieses Paradigma komplett zu transzendieren und wirklich
einen evolutionären Schritt nach vorn zu tun?
Ist die Zeit schon Reif für diesen
Schritt? Egal wie die Antwort auf diese Frage ist: Dieser Schritt ist
irgendwann unvermeidlich und es macht daher Sinn, diese Idee
nicht zu verwerfen, wobei kein Zustand jemals ein Endzustand zu sein
scheint, in dem einfach alles friedlich weiter auf einem Level
existiert. Das Leben wird verfeinert durch bewusste Teilnahme
der Lebenden und jede Errungenschaft ist stets eine neue Stufe in
der fortschreitenden Entwicklung des kosmischen Mysteriums.
Freitag, 29. Juni 2012
Samstag, 16. Juni 2012
Interview mit Karl-Heinz Meyer vom Ökodorf-Institut
zuerst erschienen auf WE-ARE-CHANGE.de
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Karl-Heinz Meyer ist seit 1980 in der Ökodorfbewegung aktiv, war 1992 am Aufbau des Ökodorf-Instituts beteiligt und plant derzeit den Aufbau eines "interspirituellen Ökodorfs" in Süddeutschland. Im Interview sprachen wir über seinen Werdegang, die Entwicklung und den aktuellen Stand der Ökodorfbewegung, sowie die Perspektiven für die Zukunft und inwiefern die Ökodorfbewegung eine echte gesellschaftliche Alternative ist.
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Karl-Heinz Meyer ist seit 1980 in der Ökodorfbewegung aktiv, war 1992 am Aufbau des Ökodorf-Instituts beteiligt und plant derzeit den Aufbau eines "interspirituellen Ökodorfs" in Süddeutschland. Im Interview sprachen wir über seinen Werdegang, die Entwicklung und den aktuellen Stand der Ökodorfbewegung, sowie die Perspektiven für die Zukunft und inwiefern die Ökodorfbewegung eine echte gesellschaftliche Alternative ist.
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